„Bisher gibt es nichts Vergleichbares“

Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des DOOH-Vermarkters HYGH, Fritz Frey, gibt ordentlich Gas. Mehr Umsatz, mehr Aufmerksamkeit, lautet die Devise. Die Einnahmen sollen sich 2025 verdoppeln, für Publicity dürfte ein Mega-Screen in der Hauptstadt sorgen. Der 28-Jährige spricht im Interview über Pläne und Perspektiven.

Herr Frey, erst kürzlich wurde bekannt, dass sich HYGH die Vermarktungsrechte für eine riesige, 257 Quadratmeter große LED-Wall im Sony Center in Berlin gesichert hat. Das klingt wie ein Angriff auf den neuen Player Ocean. Täuscht der Eindruck?

Es handelt sich nicht um einen Angriff auf einen Wettbewerber. Wir wollen den Erfolg, den 3D-Installationen weltweit haben, nach Deutschland bringen. Solch ikonische Displays gibt es beispielsweise in Tokio, in New York oder in London. Mit dieser innovativen Werbetechnologie können Marken und Werbetreibende aufmerksamkeitsstarke und immersive Erlebnisse schaffen. Wenn der Screen im kommenden Frühjahr live geht, dann wird er nicht nur die Passanten und Berlin-Besucher anziehen, sondern auch auf Social Media für Furore sorgen. Das wird eine der spannendsten öffentlichen Installationen in Deutschland. Bisher gibt es nichts Vergleichbares.

Fritz Frey, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von HYGH
Fritz Frey, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von HYGH

Aktuell vermarktet HYGH 3700 Displays in 15 deutschen Städten. Welche Ziele und Pläne haben Sie für 2025?

Wir wollen unsere Position als Nummer drei der digitalen Außenwerbung in Deutschland weiter festigen sowie unseren Umsatz im kommenden Jahr verdoppeln. Dafür planen wir, bis Ende 2025 insgesamt 7.000 Neu-Installationen aufzubauen und zu vermarkten. Und natürlich arbeiten wir auch daran, weitere große LED-Displays live zu haben.

Sie wollen jedoch nicht nur in Deutschland expandieren. Auch Österreich und die Schweiz stehen auf Ihrer Agenda. Wie ist der Status Quo?

Wir haben diese Märkte fest im Blick, aber bisher gibt es noch keinen Rollout. Er wird voraussichtlich nicht vor Ende 2025 erfolgen. Wir wollen perspektivisch nicht nur den DACH-Markt abdecken, sondern auch in europäische Hauptstädte expandieren. Aktuell liegt der Fokus allerdings auf dem Deutschland-Geschäft, wo wir in 15 Städten gleichzeitig unzählige neue Displays installieren. Uns ist in allererster Linie daran gelegen, erst einmal in Deutschland ein qualitativ hochwertiges Netz hinzubekommen.

Qualitativ hochwertiges Netz in Deutschland

Dient dazu auch die große Geldspritze in Höhe von 21,5 Mio. Euro von Sparta Capital Management?

Ja, diese Investitionssumme ist für den Aufbau von 10.000 Displays vorgesehen, vorrangig Straßen- und Schaufensterdisplays. 2.500 haben wir schon installiert, die weiteren folgen nun.

Welche Investoren sind außerdem noch mit an Bord?

Als ich 2018 mit 22 Jahren gegründet habe, konnten meine Mitgründer und ich über Crowd Funding 3.000 Investoren für unsere Idee begeistern und haben einen zweistelligen Millionenbetrag als Startkapital eingesammelt. 2019 erfolgte dann die Gründung der HYGH AG in der Schweiz.

Warum das? Dort sind Sie mit der DOOH-Vermarktung ja noch gar nicht aktiv.

Der Standort im Kanton Zug hatte gleich mehrere Gründe: Es stiegen zu Beginn auch Schweizer Investoren mit ein, für die es wichtig war, dass die AG ihren Sitz im eigenen Land hat. Außerdem profitieren wir in der Schweiz von attraktiven Steuersätzen. Und für uns war es zudem von Vorteil, dass wir dort Dienstleistungen in Zusammenhang mit der AG in Kryptowährung bezahlen konnten. Die Stammeinlage waren 17 Bitcoin.

Sie haben vor kurzem den Vertrieb umgebaut. Gibt es inzwischen eine neue Struktur?

Ich habe den Vertrieb von Beginn an selbst aufgebaut und dabei viel Unterstützung von Marc Marienfeld erhalten. Wir haben uns im Guten getrennt und ich habe den Bereich wieder selbst übernommen. Inzwischen beschäftigen wir 15 Verkäufer und 10 Leute im Campaign-Management. Ende des Jahres werden weitere sieben Sales-Profis dazukommen.

Überall Wachstum: Umsatz, Flächen, Mitarbeitende

Wie viele Menschen beschäftigen Sie aktuell?

Wir haben im Moment 85 Festangestellte, dazu kommen noch eine ganze Reihe Freelancer, die beispielsweise in der Qualitätskontrolle oder in der Montage beschäftigt sind, sodass an manchen Tagen 120 Leute für uns arbeiten.

HYGH investiert nicht nur in den Flächen- und Technologieausbau. Es geht auch um Trikotsponsoring für die Frauen von Hertha BSC. Sind Sie selbst Fußballfan?

Zu Hertha BSC habe ich im Laufe der letzten Jahre viele gute Kontakte aufgebaut und freue mich, dass wir diese aufstrebende Frauenmannschaft unterstützen dürfen. Nicht nur als Media-, sondern auch als Finanzsponsor.

Sie ziehen mit dem Unternehmen demnächst vom Hauptbahnhof an den Potsdamer Platz um. Was ist der Grund dafür?

Wir platzen in unserem aktuellen Büro aus allen Nähten. Es ist auf 60 Arbeitsplätze angelegt. Die neuen Räumlichkeiten sind auf 100 Mitarbeitende ausgerichtet. Außerdem verfügen wir dort über eine Außenterrasse, die wir für große Kunden- und Partnerevents nutzen können. Aber was mich am meisten freut: Von unserer neuen Adresse aus haben wir dann einen direkten Blick auf unseren Mega-Display.

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