E-Paper: Das „next big thing“ für DOOH?

E-Paper-Displays sind längst nicht mehr nur schwarz-weiß, sondern inzwischen deutlich weiterentwickelt – und haben noch weitere Vorteile: gute Sichtbarkeit, energieeffizienter Betrieb, einfaches Handling. Das ist auch für die Werbebranche interessant.

E-Reader, digitale Preisschilder, Info-Displays in der Öffentlichkeit: E-Paper ist längt überall – häufig in Schwarz-Weiß. Doch das könnte sich bald ändern. Denn die Technologie ist inzwischen so weit entwickelt, dass sich Farben und Schriften fast so kreativ darstellen lassen wie auf Papier. Auch das Handling bringt entscheidende Vorteile für die Werbebranche mit sich.

Neues Supermedium in der Außenwerbung?

„Auch wenn die Entwicklung noch nicht ganz da ist, wo wir sie haben möchten – für Werbungtreibende ist die Technologie unglaublich spannend und es tut sich sehr schnell sehr viel“, sagt DOOH-Berater Maximilian Simon. Könnten E-Paper-Displays zum neuen Supermedium in der Außenwerbung werden?

Wenn es nach E Ink geht, vermutlich ziemlich sicher. Das Unternehmen ist Entwickler und weltweiter Marktführer der Technologie und spezialisiert auf langlebige Displays, die in vielen Bereichen eingesetzt werden – im Einzelhandel, an der Bushaltestelle und auch im Bereich DOOH. Der neueste Coup des Unternehmens: der BMW i5 Flow Nostokana, der Farben und Muster fast magisch wechseln kann. Das Unikat ist mit elektrisch animierbaren Foliensegmenten versehen und zeigt eindrucksvoll, was heute mit der Technologie schon alles möglich ist.

Wie können Werbungtreibende profitieren?

Auch in der Außenwerbung lässt sich das immer besser nutzen: So arbeitet etwa die Deutsche Telekom derzeit gemeinsam mit Philips Professional Display Solutions (PPDS) an einem Pilotprojekt, das zeigen soll, ob sich mit E-Paper Bildschirmen die Verteilerkästen der Telekom zu DOOH-Flächen umrüsten ließen. „Mit der Technologie kann Werbung dort gezeigt werden, wo es bislang nicht möglich war“, sagt Maximilian Simon. Denn auch bei hoher Sonneneinstrahlung sind die Bildschirme bestens sichtbar, und zwar völlig ohne Strom. Dieser wird nur bei den Motivwechseln gebraucht – ein echtes Plus in Punkto Nachhaltigkeit. Motive lassen sich per Knopfdruck austauschen, es braucht keinen Druck, kein Personal und es entsteht kein Abfall. „Die Technologie ist die Schnittstelle zur Digitalisierung“, erklärt Nadia Riahi, Sales Manager Philips Digital Signage. „Ein Display tagelang mit einem Bild laufen zu lassen, macht aus ökonomischer Sicht wegen des Stromverbrauches keinen Sinn. Das E-Paper schließt diese Lücke.“

Wie funktioniert die Technologie?

„Anders als bei herkömmlichen Displays werden bei der E-Paper-Technologie keine Kristalline (LCs) von Licht durchstrahlt, um ein Bild zu erzeugen – und dafür wird dauerhaft Strom benötigt“, erklärt Riahi. „Die E-Paper-Displays bekommen dagegen ein Bild und bauen aus den Farbpigmenten die entsprechende Struktur auf, indem sie die Farben entsprechend mischen.“

Wo gibt es noch Entwicklungspotenzial?

Das heißt aber auch: Der Aufbau erfolgt Schicht für Schicht, Motive zu wechseln, kann schon mal 20 Sekunden dauern. Das ist nicht der einzige Punkt, wo es noch Entwicklungspotenzial gibt: Denn auch wenn die Displays inzwischen etwa 60.000 Farben anzeigen können, sind noch nicht alle Farbschattierungen möglich, die Motive sind nicht selbstleuchtend, müssen nachts also von außen beleuchtet werden. Und: Die Größe ist derzeit auf 32 Zoll beschränkt, wer auf größere Motive setzt, muss mehrere Displays miteinander verbinden.

Sicher ist: Die Technologie entwickelt sich rasant weiter und wird stetig verbessert. Für Werbungtreibende sind E-Paper-Displays damit in vielerlei Hinsicht spannend und haben definitiv das Zeug, als neues DOOH-Medium einen festen Platz zwischen analogen Plakaten und digitalen Screens einzunehmen – als spannende und innovative Alternative in der Außenwerbung.

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