Wie KI deutsche Urlauber auf eine italienische Ski-Region abfahren lässt

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Zeug, die digitale Außenwerbung auf ein neues Level zu heben. Warum? Das erklärte Tobias Hefele, CEO von Weischer.JvB, im Rahmen der IDOOH-Konferenz anhand eines Praxis-Beispiels.

Skifahren und Sommer – auf den ersten Blick passt das nicht unbedingt zusammen. Der Case, den Tobias Hefele dem Fachpublikum bei der 1. IDOOH Konferenz 2024 im Mai in Hamburg präsentierte, war aber trotz der mittlerweile hohen Außentemperaturen noch brandaktuell: Für den Kunden Dolomiti Superski, einem Verbund aus zwölf Skigebieten in Südtirol, sollte Weischer.JvB eine Kampagne gestalten, die deutsche Skifahrer im Februar 2024 in die norditalienische Region lockte. „Im Fokus standen dabei die Zielgruppen „Sportler“, die Ski und Snowboard lieben, „Familien“, die als Winterreiseziel das nördliche Italien bevorzugen, und schließlich auch noch „Genussmenschen“, die auf Wellness und Entspannung setzen.

Schon im Jahr davor hatten Weischer.JvB und Dolomiti Superski eine DOOH-Kampagne umgesetzt, die Live-Content in die Creatives integrierte. Der Kunde war mit dem Ergebnis so zufrieden, dass er nun „eine Schippe“ drauflegen wollte und sich einen Werbeauftritt wünschte, der „KI und Natur verbindet“, erklärte Hefele die Ausgangslage der aktuellen Kampagne. Dazu wurden auf Basis der drei vom Kunden festgelegten Zielgruppen-Segmente mit Hilfe von KI verschiedenste Kreationen entwickelt. „Durch Nutzung eines DCO-Ansatzes ließen sich unendlich viele Spot-Kreationen schaffen. Es sind ganze 3.876 Kreationen entstanden“, so Hefele.

Im Hintergrund wurden dafür mit dem neuen Tool „Weischer audiences.ai“ Zielgruppen anhand unterschiedlichster Datenpunkte analysiert und zusammengesetzt. Ausgewählt beispielsweise nach User-Verhalten und Vorlieben für Wellness und Wintersport. Einbezogen wurden aber auch Produktaffinitäten sowie geo- und psychografische Merkmale. Die so modellierten Zielgruppen wurden dann mithilfe von Mobilitätsdaten im Raum verortet. „Wir konnten die Daten bis auf Baublockebene herunterbrechen und wussten, welche Zielgruppe an welchen Werbeträgern vorbeikommt. Alles natürlich streng DSGVO-konform“, so der Experte. Über das Tool „Weischer.TRACE“ wurden die so generierten Zielgruppensegmente für programmatisches Targeting in der DSP aktiviert.

Die generative KI liefert kostengünstig die Motive

Künstliche Intelligenz wirkte aber nicht nur bei der Zielgruppensegmentierung, der Kampagnenplanung und der automatisierten Ausspielung mit. Auch bei der Erstellung der Inhalte war sie im Einsatz. Während bei schönem Wetter Live-Bilder von den Webcams aus den Dolomiten jeweils mit der sich verändernden Temperaturangabe eingespielt wurden, hat Weischer in der Schlecht-Wetter-Phase Bilder von den Skigebieten über das Text-to-Image-Tool Midjourney generiert und diese dann nur noch nachbearbeitet. „Dadurch mussten wir kein Foto-Team in die Region schicken, was sich auf die Budgets sehr positiv ausgewirkt hat“, sagt Hefele. Die zu den Themenwelten und Zielgruppen passenden Motive wurden über den Dynamic-Video-Ansatz ausgespielt.

„Ziel war es, basierend auf Daten zur Zielgruppe, zum Kontext, zum Produkt höchst aktuelle und maximal relevante Infos in die Assets zu integrieren“, so der CEO. Die Rechnung ging offenbar auf. „Die datenbasierte Ausspielung erreichte einen durchschnittlichen Zielgruppenindex von 205, die Zielgruppenkontakte konnten also verdoppelt werden“, sagt Hefele über diese ganz spezielle Verbindung von Natur und KI. Man darf also schon gespannt sein, welches „Next Innovation Level“ das Dreamteam Weischer/Dolomiti Superski im kommenden Winter erklimmen wird.

 

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