Die Fußball-EM hat dem Werbemarkt im ersten Halbjahr zu einem erheblichen Wachstum verholfen. Mit 2,7 Millionen Besuchern in den Stadien und rund sieben Millionen Gästen in Fan-Zonen und bei Public Viewings haben Unternehmen massiv in Außenwerbung investiert.
Auch Digital Out of Home (DOOH) befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs: Laut Nielsen Werbetrend legt das Segment der digitalen Screens im öffentlichen Raum ein überaus erfreuliches erstes Halbjahr 2024 hin. Die Halbjahresbilanz kann sich sehen lassen: Von Januar bis Juni erwirtschaftet DOOH einen Brutto-Umsatz von 644,3 Mio. Euro – das sind 41,4 Prozent mehr (+188,79 Mio. Euro) als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtwerbemarkt legt dagegen mit einem Brutto-Umsatz von 16,54 Mrd. Euro um 1 Prozent zu (Vorjahreszeitraum: 16,37 Mrd. Euro).
Das positive Abschneiden der digitalen Werbeträger trägt auch dazu bei, dass OOH gesamt in den ersten sechs Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf einen Brutto-Umsatz von 1,5 Mrd. Euro wächst. Damit erhöht OOH seinen Anteil an den Gesamtspendings um 1 Prozentpunkt auf nunmehr 9 Prozent. Auch DOOH gewinnt innerhalb der Außenwerbung nochmal an Boden und steigert seinen durchschnittlichen Marktanteil auf 43 Prozent (1. HJ 2023: 37 Prozent). Vor allem der EM-Monat Juni beschert den Außenwerbemedien steigende Spendings: Am Ende steht ein Plus von 19,1 Prozent beziehungsweise 50,29 Mio. Euro zu Buche – wodurch OOH gesamt mit einem Brutto-Umsatz von 313,34 Mio. Euro erstmals einen Marktanteil von 11 Prozent verzeichnet.
“Außenwerbung und speziell DOOH gewinnt kontinuierlich an Akzeptanz und Relevanz“, sagt Frank Goldberg, Geschäftsführer des Institute for Digital Out of Home Media IDOOH. „Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: OOH baut schnell eine große Reichweite auf, erlaubt zugleich ein spitzes Zielgruppen-Targeting, erreicht die mobilen Zielgruppen und ist in seiner digitalen Variante sehr kurzfristig und flexibel aktivierbar. All das sind USPs, die heutzutage gefragter sind denn je.”
Im Juni knackte die Außenwerbung insgesamt seit langem wieder die Marke von 300 Millionen Euro. Seit Anfang 2022 wurde diese Marke nur einmal, im November 2023, erreicht, als das Weihnachtsgeschäft startete.
Auch der Gesamtwerbemarkt zeigt positive Entwicklungen und profitierte besonders im EM-Monat Juni: Unternehmen gaben insgesamt 2,72 Milliarden Euro für Werbung aus – acht Prozent mehr als im Vorjahr. Digitale Medien und TV-Werbung tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei. Im letzten Monat flossen knapp 1,2 Milliarden Euro in TV-Spots, ein Anstieg von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zeitungen verzeichneten ein Wachstum von 10 Prozent auf 472 Millionen Euro, während Publikumszeitschriften als einzige Gattung Werbeumsätze verloren (-7,2 Prozent auf 189 Millionen Euro).
Auf Wachstumskurs sind auch die Hörfunkvermarkter. Nielsen zufolge flossen im letzten Monat knapp 167 Millionen Euro brutto in Radiowerbung. Damit legt die Gattung gegenüber Vorjahr um 3,6 Prozent zu. Über ein noch deutlicheres Plus kann sich die Kinowerbung freuen. 7,6 Millionen Euro haben Unternehmen im Juni 2024 ausgegeben, um ihre Werbebotschaften auf die hiesigen Kinoleinwände zu beamen. Gegenüber Juni 2023 kann die Gattung damit um 8 Prozent zulegen.