Eine neue Havas-Studie hat keine guten Nachrichten für Markenführende: 78 Prozent der Marken könnten über Nacht verschwinden und es wäre den Verbrauchern ziemlich egal. Damit ist dieser Wert um vier Prozentpunkte innerhalb eines Jahres gestiegen. Das zeigt der „Meaningful Brands-Report 2025 ‚Dynamic Adaptability: The New Imperative for Brand Growth‘“, der offenlegt, wie stark Marken in Deutschland heute mit wachsender Gleichgültigkeit konfrontiert sind – und was sie tun müssen, um wieder Bedeutung zu gewinnen.
Der neue Report zeigt, dass die wachsende Gleichgültigkeit zur größten Bedrohung für Marken geworden ist, was sich direkt auf hiesige Kaufentscheidungen auswirkt. So geben 3 von 5 der deutschen Befragten an, dass sie ohne zu zögern zu einer anderen Marke wechseln, wenn diese günstiger oder komfortabler ist. Die Hälfte hat überdies bereits aufgehört, Marken zu kaufen, die Umwelt und Gesellschaft nicht achten oder die ihre eigenen Werte nicht teilen.
Marken können aber durchaus einen Einfluss haben. Denn während Gleichgültigkeit auf Markenebene zunimmt, zeigt sich auf persönlicher Ebene ein gegenteiliger Trend: Viele Deutsche erleben ein neues Gefühl von Selbstwirksamkeit. Sie ziehen sich nicht zurück, sie übernehmen Verantwortung – für sich selbst, für ihr Umfeld und für ihre Zukunft. Marken werden in diesem Zusammenhang zu Plattformen, die Handlungsspielräume eröffnen und Eigeninitiative fördern sollen. So wünschen sich sieben von zehn Befragten, dass Marken einen stärkeren Beitrag für Gesellschaft und Umwelt leisten. Knapp drei Viertel erwarten darüber hinaus mehr Engagement für Wohlbefinden und möchten, dass Marken ihr tägliches Leben spürbar verbessern.
Das heißt auch: Marken müssen sich verändern, um relevant zu bleiben. Und während in den vergangenen Jahren vor allem Automobilhersteller und Händler das Ranking dominierten, rücken 2025 Marken in den Vordergrund, die stärker im Alltag, Familie, Gesundheit und persönlichem Wohlbefinden verbunden sind. An der Spitze stehen: Pampers, Paypal, Amazon und Whats App.
Für die internationale Studie hat Havas weltweit 125.800 und in Deutschland rund 11.000 Personen befragt.