Mit einem Selbstbucher-Tool spricht das Start-up HYGH im ersten Schritt vor allem KMUs in und um Berlin an. Die deutschlandweite Expansion soll im Juli erfolgen.
Was macht eigentlich HYGH, jenes hoffnungsvolle Start-up, über das wir im Februar vergangenen Jahres berichtet hatten? Die Berliner proklamieren ja ganz keck „The Future of Outdoor Advertising“ für sich.
Wir erinnern uns: Anfang vergangenen Jahres gab das Jungunternehmen bekannt, im großen Stil in den DOOH-Markt einzusteigen. Drei Dinge waren dabei bemerkenswert. Erstens: das Geschäftsmodell. HYGH hat eine Self Service-Technologie entwickelt. Werbungtreibende können – unter Umgehung der Intermediäre – direkt über ein entsprechendes Dashboard die ausgewählten Flächen in Minutenschnelle buchen. Zweitens: das Finanzierungsmodell. Investoren bekommen die Möglichkeit, sich über ein entsprechendes Security Token Offering an dem Start-up zu beteiligen. Letztlich geht es hier also um blockchain-basierte Wertpapiere. Insgesamt sollte hierüber eine Investitionssumme von umgerechnet rund 21 Millionen Euro erzielt werden. Im Gegenzug sichert HYGH zu, neun Prozent des Umsatzes pro Quartal an die Investoren auszuschütten. Und drittens: das Expansionstempo. 10.000 Screens sollten schon in diesem Jahr hierzulande stehen. Die Planung sah vor, zum Start gleich auch in der Türkei und der Dominikanischen Republik präsent zu sein, Afrika sollte folgen. In Summe wollte man global Kunden 150.000 Screens im eigenen Netzwerk in diesem Jahr anbieten.
Zum Start von HYGH: 250 Screens in Berlin
Ganz so viel sind es – auch corona-bedingt – zum Start dann doch nicht geworden. Aber auch so: Mitten in der Corona-Krise ausgerechnet ein neues DOOH-Angebot zu launchen, bleibt natürlich dennoch bemerkenswert. Und so stehen zum offiziellen Start am 16. Juni immerhin 250 Screens in Berlin zur Verfügung. Hier greift HYGH auf eine Kooperation mit Samsung zurück, das die entsprechenden Displays stellt. 30 Euro kostet die Belegung eines Werbeträgers pro Tag. Rund 50 Unternehmen aus der Hauptstadt hätten sich schon für das neue Angebot entschieden, wie Fritz Frey, Mitgründer und COO der Firma, auf Anfrage erzählt. Neben Handwerksbetrieben und Sicherheitsfirmen zählt er unter anderen Influencer wie auch die KT Bank zu den Kunden, die vom Salesteam vor Ort akquiriert wurden.
Dabei soll es natürlich nicht bleiben. Noch im Juli will Frey eine erste Kooperation mit einem weiteren Netzwerk bekannt geben. Damit sei gesichert, dass Werbungtreibende über HYGH deutschlandweit auf mehreren tausend Displays buchen könnten. Wer der neue Partner sei – darüber will Frey noch nicht sprechen. Kapital für eine weitere Expansion scheint jedenfalls vorhanden. Schon das bisherige Finanzierungsmodell spülte nach Unternehmensangaben rund zehn Millionen Euro in die Kassen. Für kommendes Jahr stellt Frey eine zusätzliche VC-Runde in Aussicht.
Neugierig geworden? Der offizielle HYGH-Launch am 16. Juni wird auf der Website des Unternehmens übertragen.