UZE Mobility schärft Positionierung

Der Fokus des Start-Up UZE Mobility liegt auf dem Ausbau des eigenen programmatischen Marktplatzes – rund 100.000 Screens sollen es bis Jahresende sein.

Mit dem Hinweis, Gold finde man bekanntlich im Dreck und Straßen sind aus Dreck gebaut, komponierte der Barde Marius Müller-Westernhagen im Jahr 1976 eine Ode auf die Straße. Im Jahre 2021 würde das Bremer Start-Up UZE Mobility das sicher in der Grundsätzlichkeit nicht verneinen, doch zumindest aus werblicher Hinsicht fällt der Blick auf die Straße inzwischen um einiges differenzierter aus.

2019 gestartet hat die Firma – um im (Straßen-)Bilde zu bleiben – inzwischen die ein oder andere Abbiegung genommen: In Aachen gegründet wollte UZE zunächst elektrische Transporter kostenlos verleihen – finanziert über digitale Werbung an den Fahrzeugen. Anschließend war ein Schwerpunkt, selbst entwickelte digitale Werbetafeln an Unternehmen mit bestehenden Flotten zu vertreiben. Das bleibt. Doch der Schwerpunkt liegt jetzt auf dem Ausbau und der Etablierung eines programmatischen Marktplatzes im Bereich der digitalen, mobilen Außenwerbung, wie Chief Digital Officer Jan Schwark bestätigt. Noch habe man etwa 100 Screens im Einsatz – vorwiegend Transporter auf der letzten Meile, also Paketzulieferer.

UZE Mobility: Zahl der Screens bis Jahresende verfünffachen

Das Hauptaugenmerk gilt also dem programmatischen Marktplatz: Schon jetzt kann UZE hierüber Agenturen und Werbungtreibenden nach eigenen Angaben rund 20.000 Screens anbieten. Etwa zwanzig Netzbetreiber habe man hierfür schon gewinnen können. Dazu zählt etwa Taxi-AD, die seit Ende des vergangenen Jahres mit von der Partie sind. Weitere namhafte Partner, auch aus dem stationären DOOH, wolle man in Kürze bekanntgeben, so Schwark. Bei dem Marktplatz wolle man sich nämlich nicht allein auf Anbieter mit Fokus auf den Individualverkehr beschränken. Weitere Bereiche sind etwa Fitnessstudios, Unis, der stationäre Handel und natürlich auch Busse und Bahnen. Bis Jahresende will UZE bundesweit bis zu 100.000 Screens anbieten. Damit eigene sich die Lösung gleichermaßen für regionale Anbieter wie auch Werbungtreibende, denen eine landesweite Abdeckung wichtig ist.

Doch natürlich: Das Thema Nahverkehr lässt UZE – jetzt mit Sitz in Bremen – nicht los. Dafür sorgt schon der neue Großinvestor BPW Bergische Achsen. Das in Wiehl bei Köln ansässige Unternehmen ist auf Fahrwerksysteme für Lkw-Anhänger und Auflieger spezialisiert. Eine entsprechende Sensor-Box in den Achsen erfasst dabei zentrale Verkehrsdaten – vom Fahrbahnzustand bis zu den typischen Standzeiten im Stadtverkehr. Daten, die sich bestens weitervermakten ließen – etwa an Städte, Gemeinden und Kommunen. „UZE builds future cities with the power of  precision data“, heißt es dazu auf der Website des Unternehmens. Was mit LKWs also alles so möglich ist – zu Zeiten von „Theo gegen den Rest der Welt“, wiederum mit Marius Müller-Westernhagen in der Hauptrolle – undenkbar. Aber das war auch 1980.

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