Der Touchpoint Schule & Hochschule bietet spannende Chancen für Marken und Vermarkter. In Teil zwei unseres Überblicks nehmen wir die Schüler der allgemein- und berufsbildenden Schulen in den Fokus – und zeigen, wie DOOH sie gezielt erreichen kann.
„Mit uns beißt du sicher in die Erdbeere“, so lautete die Zeile, mit der ein Pharmakonzern für eine Ausbildung zum Pharmaziefacharbeiter in seinem Unternehmen warb. Der Konzern testet sämtliches Obst, bevor es in die deutschen Supermärkte kommt. Der Ausbildungsberuf „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“ ist weitgehend unbekannt, doch Nachwuchs wird händeringend gesucht. „In Deutschland gibt es über 320 anerkannte duale Ausbildungsberufe – und die meisten der heute 14-, 15,- oder 16-Jährigen kennen nur einen kleinen Bruchteil davon“, sagt Fikret Baran, Leiter des Agenturgeschäfts von dooh.eu, dem Anbieter von Karrieremonitoren, mit denen Unternehmen den schulischen Nachwuchs ansprechen.
Berufsorientierung per Screen
Viele Unternehmen tun sich inzwischen schwer, den Nachwuchs für sich zu begeistern. Gerade mittelständische Unternehmen und kleine Betriebe, die nicht den Appeal von Firmen wie Audi oder BMW haben, haben Probleme, Schulabgänger für sich zu begeistern. Vor allem dann, wenn es um das Thema Ausbildung geht. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen zuletzt ein Rekordhoch erreicht. So blieben mehr als ein Drittel der angebotenen Plätze vakant.
Hier kommt der Karrieremonitor von dooh.eu ins Spiel. „Wir ermöglichen es Arbeitgebern, sich jungen Nachwuchstalenten digital im Schulalltag zu präsentieren“, sagt Baran. Die Screens finden sich bundesweit an knapp 600 Partnerschulen und zeigen Spots zur Arbeitgeberpräsentation sowie zur Berufsorientierung. Das Wort Werbung wird in diesem Zusammenhang strikt vermieden, da an Schulen Produkt- und Imagewerbung nicht zulässig ist. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Partnerschulen die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und eine Verbindung zwischen Schul- und Arbeitswelt zu schaffen“, so der Manager. Das geschieht zum einen durch die kostenfreie Überlassung der Karrieremonitore und zum anderen eben auch durch die konkrete Unterstützung beim Auftrag der Berufsorientierung.
Denn in einer Welt, in der sich Arbeit schneller verändert als Lehrpläne, braucht es neue Wege, um junge Menschen nicht nur zu qualifizieren – sondern zu ermutigen, ihren Weg zu finden. „Die Zukunft der Arbeit beginnt nicht mit dem ersten Arbeitsvertrag, sondern in der Schulzeit“, sagt Kira Marie Cremer. Sie ist Dozentin und Business Coach und hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Appinio die Studie „Ready.Set.Work!“ durchgeführt. Wer dort nicht ansetze, bekämpfe den Fachkräftemangel zu spät, so die Expertin. Sie hat festgestellt, dass viele junge Menschen eher ins Berufsleben stolpern, statt mit einer klaren Perspektive zu starten. In der Studie gaben 60,3 Prozent an, dass sie sich vom Staat nicht unterstützt fühlten, in Bezug auf die Schule waren es 45,7 Prozent. 67,2 Prozent würden sich mehr Unterstützung für ihren Berufseinstieg ab der achten Klasse wünschen.
Wo passt der Kunde mit seinem Azubi- oder Jobgesuch hin?
Da nicht jeder Betrieb im gesamten Bundesgebiet, sondern nur in seiner Region nach Auszubildenden, Praktikanten oder Dual-Studierenden suchen möchte, hat dooh.eu die Ausbildungsberufe nach verschiedenen Branchen getaggt. Damit sich die Kunden zurechtfinden, wurde eine Online-Map entwickelt, auf der alle Partnerschulen mit Karrieremonitor aufgeführt sind. Über die Karte sieht ein Betrieb, der Azubis im Bereich Elektrik sucht, welche allgemeinbildenden Schulen in seiner Nähe sind. Sind dagegen Berufseinsteiger gewünscht, wird angezeigt, welche berufsbildenden Schulen in seinem Radius Elektriker ausbilden. Diese Karte wird regelmäßig aktualisiert, denn es kommt immer wieder vor, dass Berufsbezeichnungen sich ändern sich, Schulen Zweige schließen oder zusätzliche anbieten.
Dooh.eu baut das Netzwerk stetig aus und spricht Schulen auf die Möglichkeit der Teilnahme an. Die Screens sind in den Innenräumen der Schulen installiert, beispielsweise in Kiosken, Bibliotheken, Eingangsbereichen und Pausenräumen. Die Spots jedes Kunden werden zehnmal pro Stunde an den gebuchten Schulen ausgespielt. Eine Erhöhung der stündlichen Ausspielungen ist nicht möglich. „Wir legen großen Wert darauf, allen Arbeitgebern die gleiche Aufmerksamkeit auf den Karrieremonitoren zu bieten, egal ob Großkonzern oder kleiner Handwerksbetrieb“, erklärt Baran. Eine Platzierung auf dem Karrieremonitor ist ab 500 Euro jährlich möglich. Innerhalb der Laufzeit kann der Kunde jederzeit kostenfrei seinen Karriere-Spot austauschen.
Was der Aufmerksamkeit hilft: Die Karriere-Spots werden neben schulinternen Informationen, wie etwa den Vertretungsplänen, ausgespielt. Anders als die Inhalte, die dooh.eu als klassischer Vermarkter an 1700 Standorten anbietet, sind die in den Schulen nicht programmatisch buchbar. „Wir möchten sicherstellen, dass wir keine klassischen Werbespots ausstrahlen. Es handelt sich bei den Karrieremonitoren um ein DOOH-Netzwerk, in dem ausschließlich ausbildungs- und berufsbezogene Spots ausgespielt werden dürfen“, sagt Baran und klassische Werbung sei in diesem Umfeld eben nicht zulässig.