Mit Partnerschaften auf Expansionskurs: Wie Wildstone hierzulande wächst

Das deutsche Unternehmen mit britischer Mutter plant, seine Aktivitäten hierzulande deutlich auszubauen. Dazu tut es sich mit Marktteilnehmern zusammen wie BlowUp und jüngst mit Hygh. Business Development Manager Christoph Ehm erklärt die Strategie.

Wildstone ist im deutschen Digital-Out-of-Home-Markt noch ein Youngster: Das Unternehmen gründete zwar seinen Hauptsitz in UK bereits vor 15 Jahren, ließ sich aber erst 2023 auch in hierzulande nieder und agiert seither von München aus. Geschäftsführer ist Stefan Bergler, der Mann der ersten Stunde. Vor einem Jahr kam schließlich Christoph Ehm als Business Development Manager dazu. Das Team ist seitdem stark gewachsen: Aktuell sind es bereits 20 Mitarbeitende, die zu Wildstone gehören. Zu den wichtigsten Standorten zählen unter anderem die Videowall am Ku’Damm-Eck in Berlin oder der ikonische Autobahn-Werbeturm an der A3.

Um weiter wachsen zu können, ist der Infrastruktur-Anbieter Wildstone, der Standorte für Außenwerbung kauft, mietet und verwaltet, auf der Suche nach Partnerschaften. Eine besteht bereits mit Blow-Up-Media, eine weitere kam vor kurzem mit HYGH dazu. Mit den Berlinern hat Wildstone sich zusammengetan, um den Aufbau eines deutschlandweiten Netzwerks von digitalen Großflächen zu realisieren. „Wir stellen die Technologie bereit, kümmern uns also um den Aufbau und Betrieb der Außenwerbe-Infrastruktur und übernehmen auch die Investitionskosten dafür“, sagt Ehm. HYGH verantwortet die Vermarktung und prüft, ob die Flächen vertrieblich und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Christoph Ehm ist Business Development Manager bei Wildstone.

Start in zehn deutschen Metropolen geplant

Geplant ist, in zehn deutschen Großstädten zu starten – und zwar nicht im öffentlichen Raum, sondern auf privaten Flächen. Dafür werden LED-Screens an hochfrequentierten Ein- und Ausfallstraßen aufgebaut – an Hausgiebeln, Häuserwänden, Einkaufzenten oder im Umfeld vom Einzelhandel. „Größentechnisch können wir alles abbilden. Vom Standard 18/1 bis hin zu sehr großformatigen Screens. Wir konzentrieren uns deshalb auf private Flächen, weil kommunale Flächen langfristig gebunden sind und die öffentlichen Ausschreibungen dafür sehr aufwändig sind“, erklärt Ehm.

Losgehen soll es mit den ersten Screens im vierten Quartal. Doch ehe es soweit ist, gibt es für Wildstone einiges zu tun – es gilt auszuloten, ob diese Flächen auch genehmigungsfähig sind. „Stand jetzt sind zahlreiche Verträge gesichert. Sie befinden sich nun im Baurechtlichen Verfahren, also dem letzten Schritt vor der Installation der Screens“, so der Experte. Diese Verfahren erweisen sich oftmals als große Hürde, denn von Behörde zu Behörde gelten unterschiedliche Bestimmungen. „Es ist ein sehr komplexes Thema“, sagt Ehm, der einheitlichere Standards sehr begrüßen würde. In Sachen Genehmigungsverfahren sei die Politik gefragt. „Es wäre wünschenswert, dass sie das Potenzial von DOOH erkennt“, sagt Ehm.

DOOH kann das Stadtbild deutlich aufwerten

Schließlich würden digitale Außenwerbeflächen auch die Möglichkeit bieten, nicht nur Werbung, sondern auch Inhalte, die einen Mehrwert für die Bevölkerung darstellen, auszuspielen. So erhalten Passanten wichtige Informationen wie über freie Parkplätze oder Warnmeldungen für den Bevölkerungsschutz. Auch sonst könne DOOH das Stadtbild „deutlich aufwerten“ – gerade mit 3D-Effekten. „Damit ist DOOH nicht nur Werbung, sondern eine Kunstform. Was man sonst aus Städten wie Tokio, New York und London kennt, sieht man nun auch immer mehr in Deutschland.“

Ob Wildstone im Zuge der Partnerschaft zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber für Konkurrenten wie WallDecaux und Ströer werden kann? „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz für die beiden genannten Player. Wir als Wildstone stellen die Infrastruktur zur Verfügung, die es benötigt, Inhalte und Kampagnen zu veröffentlichen. So betrachtet sind wir Dienstleister und Partner der Vermarkter, wie die geschätzte Zusammenarbeit mit dem BlowUp zeigt“, sagt Ehm. „Diese Positionierung ist vielen nicht klar. Ein neuer Player, wie wir es sind, wird daher etwas kritisch beäugt“, so Ehm.

Für die Zukunft hat sich das Unternehmen einiges vorgenommen: „Entsprechend unserer Marktposition in UK wollen wir als Wildstone in den kommenden Jahren der größte Anbieter von Infrastruktur für OOH-Werbeflächen in Deutschland werden.”

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