DOOH zeigt immer öfter die Werke von Künstlerinnen und Künstlern im öffentlichen Raum – und beweist damit, wie vielseitig das Medium ist. Davon profitieren auch Werbungtreibende: Kunst schafft Aufmerksamkeit und ein Umfeld, das begeistert.
Wer Ende vergangenen Jahres durch die Münchner Stachus-Passagen schlenderte, konnte dort mehr als einkaufen oder zur nächsten Bahn eilen. Nämlich innehalten, um ein ganz besonderes Projekt zu bestaunen: Auf digitalen Screens zeigte Ströer die Werke des deutsch-ukrainischen Projekts „Rhythm Section“, bei dem Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten zum Krieg und anderen Themen ausstellen konnten. Und das in einer der wohl meist frequentierten Kunstgalerien, die es auf der ganzen Welt gibt: der öffentliche Raum.
DOOH als größte Galerie der Welt – das zeigt, dass dieses Medium mehr kann als Werbung. Jicky von Bechtolsheim, COOH bei WallDecaux, beschreibt es so: „Wir sagen immer: ‚We are the Frame for urban Fame.‘ Das heißt, DOOH ist die Bühne für Inhalte ganz unterschiedlicher Teilnehmender – von Werbungtreibenden bis Künstlerinnen und Künstler.“
Nicht nur in München werden Screens zur Kunst-Plattform: So wurde ganz Wien beim Projekt Freiluftkunst mit den Screens von InfinityMedia schon mehrfach zur öffentlichen Galerie und inszenierte in Kooperation mit dem Künstlerhaus wöchentlich neue Werke. „Wir möchten zeigen, dass unsere digitalen Werbeflächen nicht nur für Werbung genutzt werden können“, sagte Nico Schluga, Gründer von Infinity Media, zum Auftakt. „Mit diesem interaktiven Erlebnis sollen Künstler:innen gefördert und die Sonntagsspaziergänge der Wiener:innen in ein kulturelles Highlight verwandelt werden.“
Screens als digitale Leinwände
Im Februar wurden DOOH-Screens mitten in New York zur Ausstellung: Dort hatten Lenovo Yoga, Intel und Superheroes mit jungen Digital Street Artists Bildschirme in Mixed-Reality-Kunstwerke verwandelt – eine Aktion, die selbst New Yorker zum Stehenbleiben brachte. Für den beteiligten Künstler M_Editad sind Screens viel mehr als Werbeflächen, sondern „digitale Leinwände, die darauf warten, gestaltet zu werden.“
Das DEMO-Festival von Studio Dumbar und Dept geht noch einen Schritt weiter: Was in Amsterdam mit Bildschirmen am Hauptbahnhof begann, wurde zu einer weltweiten Aktion, bei der 24 Stunden lang Motion Design-Installationen von mehr als 350 Designerinnen und Designern auf 250 Screens an Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen, Gebäuden und Einkaufszentren gezeigt werden. Und zwar weltweit von Amsterdam bis Los Angeles, auch Hamburg und Düsseldorf nahmen teil. Jeden Tag um eine bestimmte Uhrzeit bringt Circa Art, eine Kulturplattform aus London, außerdem digitale Kunst auf große Screens am Picadilly Circus, in Berlin, Seoul und anderen Städten. Das tägliche Programm unterbricht für drei Minuten die laufende Werbung, dort waren bereits Werke von Ai WeiWei oder Olafur Eliasson zu sehen.
WallDecaux: 2. Welle mit OBJ
WallDecaux brachte 2022 das Kunstprojekt „Boxes [he/her]“ von Veruschka Bohn in die Öffentlichkeit, bei dem sich Menschen in den Screens auf spezielle Weise bewegten – es sah aus, als wären sie wirklich darin. 2023 gab es dafür sogar Silber in der Kategorie DOOH Classic bei der DOOH Creative Challenge. „Ein schönes Projekt, das beweist, was mit digitalen Screens alles möglich ist“, sagt Jicky von Bechtolsheim. „Es schafft Aufmerksamkeit – und das auch für den Werbespot, der danach folgt.“
In Kooperation mit dem Kunst- und Designstudio OBJ bringt WallDecaux in diesem Jahr bereits zum 2. Mal die Werke digitaler Künstlerinnen und Künstler auf seine Screens, unter dem Motto „DOOH Exploration“. Auch positive Botschaften finden Einzug in das Medium. „Wir spielen mit dem Medium, testen Grenzen, verwandeln unser Inventar in lebendige Leinwände und vereinen die urbanen Landschaften mit digitaler Kunst“, erklärt Jicky von Bechtolsheim. Und das sei wichtig, denn gerade die digitale Kunst hat es oft schwer, gesehen zu werden – vor allem von der breiten Masse. Auch Werbungtreibende profitieren, denn Spots sind ebenfalls zu sehen. In einem positiven Umfeld, das garantiert Aufmerksamkeit bekommt und das jedem gefällt. Das bestätigt auch eine begleitende Befragung von WallDecaux, nach der gerade jüngere Zielgruppen von der Kunst im öffentlichen Raum begeistert sind.
DOOH und Kunst – ein Match, das mindestens genauso gut zusammenpasst wie Screens und Werbung. Das Medium wird zum Bindeglied zwischen der Kunst und der Gesellschaft und unterstreicht damit einmal mehr, wie vielseitig einsetzbar es ist. Nicht nur als Plattform für Werbung. Sondern für die ganz große Kunst.