Ästhetisch, dynamisch und interaktiv: Digitale Außenwerbung hat viele Eigenschaften, die ihr im vielstimmigen Konzert der Medien eine ganz eigene Klangfarbe verleihen.
Mediaagenturen und Werbungtreibende wissen dies zu schätzen, die zuletzt steigenden Ausgaben für DOOH sind ein eindrucksvoller Beleg dafür. Jetzt entdecken auch zunehmend Kreative die faszinierenden Facetten einer Digital-Out-of-Home-Kampagne. Für die Branche ist das eine wichtige Entwicklung, immerhin werden die kreativen Möglichkeiten digitaler Außenwerbeauftritte bislang zu wenig genutzt.
In einer Sonderveröffentlichung des DMI und der Fachzeitschrift W&V werden diese aktuellen Entwicklungen jetzt genauer und skizziert. Dabei lassen sich einige Thesen zur DOOH und Kreation ableiten:
Keine Adblocker
Es gibt handfeste Gründe dafür, warum sich die Kreativ-Szene mit digitalen Bildschirmen immer mehr anfreundet. Ralf Heuel, Geschäftsführer Kreation bei Grabarz & Partner, sagt: „Es gibt für DOOH keine Adblocker. Und eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen die Werbung anschauen- und nicht irgendwelche Bots.“
Der Reiz der Bewegung
Weil sich DOOH bewegt, bewegen auch die Kampagnen. Damit hat DOOH einen Wahrnehmungsvorsprung gegenüber der klassischen Außenwerbung. Hartwig Keuntje, Inhaber und Geschäftsführer von Philipp und Keuntje, sagt: „Deswegen funktionieren selbst die simpelsten Bewegtbildreize auf DOOH ziemlich gut.“
Die richtige Stimulanz
Allerdings birgt dies auch die Gefahr, dass die digitalen Botschaften überfrachtet werden. Die Möglichkeiten, Animationen zu verwenden, sollten nicht dazu führen, dies zu über Gebühr zu strapazieren. Wolfgang Hothum, Gründer des IKAO Instituts: „Visuelle Impulse sollen stimulieren, aber nicht überfordern.“
Bite, Snack & Meal
Wie das aussehen könnte, schildert Ralf Heuel. Als Orientierungshilfe empfiehlt er die für Online entwickelte „Bite, Snack and Meal“-Formel. Soll heißen: Länge und Komplexität des Spots hängen von der Situation des Rezipienten ab. Also an der Straße eher kurze Content-Häppchen. In langweiligen Wartesituationen gerne längere Spots.