Mehr Sichtbarkeit für Marken: Nicht nur die Live-Streaming-Plattform Tiktok nutzt Digital Out of Home. Jetzt entdeckt auch Pinterest die Vorteile der digitalen Werbeflächen im öffentlichen Raum. Wie dieser Second-Screen-Ansatz funktioniert, zeigt der Case von C&A.
Die Suche nach Inspirationen für das perfekte Outfit beginnt häufig auf Pinterest. Und die Zahl derer, die sich auf der visuell geprägten Such-, Entdeckungs- und Einkaufsplattform nach neuen Ideen umschauen, steigt ständig. Pinterest hat aktuell 482 Millionen monatlich aktive Nutzer. Da diese dort nicht nur nach neuen Trends stöbern, sondern auch ihren nächsten Kauf planen, hat sich die Plattform auch zu einer attraktiven Spielwiese für Werbetreibende entwickelt.
Pinterest hat nun zusammen mit Out-of-Home-Marktführer Ströer einen Second-Screen-Marketingansatz entwickelt, der Online Werbeanzeigen auf Pinterest mit DOOH-Spots auf den Public Video Screens verbindet. Die Idee dahinter: Marken erreichen durch das Bespielen der Werbeplätze im öffentlichen Raum neue Zielgruppen und können diese von der Inspiration bis zum Kauf begleiten. „Außenwerbung aktiviert die Online-Nutzung, steigert die Conversion von Anzeigen auf Online-Plattformen, optimiert durch Geofencing das Mobile Targeting und lässt sich perfekt ins Web verlängern“, sagt Richard Offermann, Senior Vice President Direct Client Sales bei Ströer Media Solutions. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Tiktok und DOOH schon länger.
Mit der Full-Funnel-Strategie das Weihnachtsgeschäft ankurbeln
Für die integrierte Online- und DOOH-Kampagne konnten Ströer und Pinterest als ersten Markenpartner den Düsseldorfer Modehändler C&A gewinnen. Im Zentrum der Weihnachtskampagne, die im November 2023 lief, standen die aktuellen Modetrends auf Pinterest rund um die Feiertage. Ein passendes Timing, denn die Suchanfragen liegen in der Vorweihnachtszeit entsprechend hoch.
Um diesen Hype zu bedienen, zeigten die Anzeigenmotive trendige und erschwingliche Outfit-Ideen für das Weihnachtsessen mit der Familie oder die Silvesterparty mit Freunden. Alle C&A-Motive waren mit einem offiziellen Pinterest-Stempel gekennzeichnet. Das half dem Fashion-Händler, die Wintermode-Trends für sich zu besetzen. „Das passte perfekt, denn wir wollten eine Verbindung zu einem Publikum herstellen, das sich ohnehin gerne inspirieren lässt, und den saisonalen Trend nutzen, um nicht nur den Online-Traffic anzukurbeln, sondern auch Kundinnen und Kunden in unsere Filialen zu locken. So war Ströer die perfekte Brücke, um als Second Screen zu fungieren“, sagt Sultan Yangin Araujo, Paid Social Marketing Managerin bei C&A.
Für das Unternehmen war die Kombination mit DOOH ein wichtiger erster Schritt in Richtung integrierte und Omnichannel-Marketingstrategie. „Die nahtlose Verschmelzung von Online- und Offline-Touchpoints ermöglichte es uns, an verschiedenen Touchpoints der Customer Journey teilzunehmen und unsere Kundinnen dort abzuholen, wo sie tatsächlich sind, sowohl in der digitalen Landschaft von Pinterest als auch in den physischen Räumen in der Nähe unserer Geschäfte“, so Yangin Araujo weiter.
Als Herausforderung hat sich die zeitliche und inhaltliche Abstimmung zwischen Online- und Offline-Kanälen entpuppt. „Das erforderte natürlich Planung, denn wir hatten eine klare Vorstellung von unseren Zielen. Es ging darum, sicherzustellen, dass unsere Markenbotschaft sowohl auf Pinterest als auch auf den DOOH-Plattformen nahtlos vermittelt wird“, so die Paid-Social-Marketing-Managerin. Der Schlüssel dazu sei die Förderung eines gemeinsamen Verständnisses zwischen den Teams gewesen, um ein einheitliches und wirkungsvolles Kundenerlebnis zu schaffen, das über das Herkömmliche hinausgehe.
Der Case bleibt vorerst unique
Ob sich dieser Second-Screen-Ansatz von Ströer und Pinterest durchsetzen wird und auch weitere Marken aufspringen, wird sich in diesem Jahr weisen. „Wir sehen grundsätzlich, dass eine hohe Nachfrage für integrierte Marketing-Ansätze besteht, mit denen Marken ihre Kundschaft entlang des gesamten Shopping Funnels begleiten können, von der Online-Inspiration bis zum Kauf im Geschäft“, heißt es bei Pinterest auf Anfrage. Es habe sich auch gezeigt, dass es neben den Branchen Mode und Einrichtung noch einen weiteren Player gibt, für den das Feld interessant sein könnte. „Insbesondere auch für den Lebensmitteleinzelhandel – und damit für den stationären Handel – ist dieser Ansatz spannend“, so Pinterest.
Und auch Ströer kann noch nicht viel konkreter werden. „Auf unsere neuen Angebote haben wir bislang schon viel positives Feedback erhalten. Diese Ergänzung für den Bewegtbild-Mix stößt bei Kunden und Agenturen auf hohes Interesse, denn mit unseren Medien, allen voran DOOH, erreichen sie nachhaltig die Reichweite und Wirkung, die sie in anderen Medien verloren haben, die aber für ihren Kommunikationserfolg weiter hochrelevant sind“, so Ströer-Experte Offermann.
Mit einem Kunden dürfen Pinterest und Ströer zumindest schon mal rechnen. Denn unterdessen konnte C&A seinen ersten Case erfolgreich abschließen. Deshalb wolle man in jedem Fall weitermachen und wieder auf die DOOH-Pinterest-Kombi setzen. „Die nahtlose Verschmelzung von Online- und Offline-Touchpoints schuf nicht nur eine weit verbreitete Awareness, sondern sorgte auch für sinnvolle Interaktionen, die zu Umsatz- und Trafficsteigerung führten“, freut sich Sultan Yangin Araujo.